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Unabhängige Aufarbeitung

Wir stellen uns der Verantwortung für das Leid, das durch Mitglieder unserer Gemeinschaft verursacht wurde. In Einrichtungen unter unserer Trägerschaft haben Menschen sexualisierte Gewalt erfahren. Dieses Unrecht hat das Leben der Betroffenen tiefgreifend beeinflusst. Seit 2010 erreichen uns Meldungen über entsprechende (Verdachts-)Fälle.

Um dieses Kapitel unserer Geschichte unabhängig und transparent aufzuarbeiten, haben wir ein Forschungsteam der Universität Kassel beauftragt.

Die Aufarbeitung basiert auf der "Gemeinsamen Erklärung zur verbindlichen Regelung für eine unabhängige Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in Ordensgemeinschaften" (Mai 2021), die von der Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK) und dem Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs der Bundesregierung initiiert wurde.

In diesem Rahmen wurde auch der Ausschuss für unabhängige Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in Ordensgemeinschaften (AUAO) gegründet. Die Erklärung sieht vor, dass Ordensgemeinschaften eigenständig unabhängige Forschungsteams mit der Aufarbeitung beauftragen können. Diesen Weg gehen wir – gemeinsam mit der Ordensgemeinschaft der Salvatorianer.


Das Forschungsprojekt (PrAGO)

Wir haben mit der unabhängigen Aufarbeitung Forschende der Universität Kassel beauftragt. Federführend sind Frau Professorin Dr. Heide Möller und Frau Professorin Dr. Julia Sauter. Sie führen das Projekt „Prävention und Aufarbeitung von (sexualisierter) Gewalt in Ordensgemeinschaften" (PrAGO).

Mehr Informationen finden Sie auf der Projektseite der Universität Kassel.

Ziel des Projektes ist es, zurückliegende Vorfälle zu analysieren, das Leid der Betroffenen anzuerkennen und weiterführende präventive Strategien zu entwickeln.

Das Projekt besteht aus zwei Phasen. In der ersten Phase werden frühere Taten und der Umgang mit diesen auf Seiten der Ordensgemeinschaften und Betroffenen aufgearbeitet. Dazu werden drei Teilprojekte durchgeführt, die sich gegenseitig ergänzen. Dazu gehören Interviews und Gespräche mit Betroffenen und Ordensmitgliedern, sowie eine Aktenanalyse.

In der zweiten Phase werden die Erkenntnisse der ersten Phase praktisch angewandt und weiterverarbeitet. In Workshops mit Ordensmitgliedern wird die Aufarbeitungsarbeit zu einem gemeinsamen Gruppenprozess. In diesem Zug werden auch bisher bestehende Präventions- und Weiterbildungskonzepte (weiter-) entwickelt. Diese dokumentieren, wie die hier exemplarische Aufarbeitungsarbeit auf andere Kontexte übertragbar ist. Die daraus entstehenden Handreichungen werden weiteren Ordensgemeinschaften, kirchlichen Gremien und anderen zur Verfügung gestellt werden.

Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt. Es hat am 1. März 2025 begonnen und soll am 28. Februar 2027 abgeschlossen sein. Etwa zur Hälfte der Zeit wird ein Zwischenbericht vorgelegt werden; um Ende des Projektes folgt ein Abschlussbericht.


Die Forschenden der Universität Kassel suchen Interviewpartner, die

  • selbst von sexualisierten Grenzverletzungen durch Mitglieder der Ordensgemeinschaft betroffen waren (unabhängig davon, ob es dazu bereits eine Meldung gegeben hat);
  • als Zeitzeugen über die Gemeinschaft der Armen-Brüder des hl. Franziskus Auskunft geben können.
Sie können leicht über die spezielle Homepage der Universität Kassel Kontakt zu den Forschenden aufnehmen.

Wenn Sie als betroffene Person Kontakt aufnehmen möchten, können Sie sich an die von uns beauftragte Ansprechperson wenden:

Franz Gulde
fgulde(at)gmx.de

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